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Mein zweiter Gastbeitrag

Meine Mitfreiwillige Lisa hält auf ihrem Blog ganz treffende Beobachtungen zum mexikanischen Hygieneverhalten fest. Das soll euch nicht verborgen:

Bisher blieb ich in Mexiko vor allen schlimmen Krankheiten, die mir davor prophezeit wurden (Schweinegrippe, Malaria, Tollwut) verschont.

Doch kleinere Infekte haben mich schon eingeholt. Das Schlimmste daran sind im Grunde meine Mitmenschen, die es zwar alle nur gut meinen, aber generell gilt, dass die Mexikaner ein gestörtes Verhältnis zu Krankheiten haben bzw. dazu wie man sie bekämpft. Bei einem kurzen Husten soll man sich am besten gleich eine Spritze verpassen lassen, bei Kopfscherzen ebenfalls und bei einer kleinen Magenverstimmung hilft nur Antibiotika.

Arzneimittel kann man fast alle rezeptfrei in den vielen Apotheken kaufen, die mit lauter Musik, tanzenden Bären vor den Geschäften oder Bannern wie „Lo mismo pero más barato“ also das gleiche bloß billiger, auf sich aufmerksam machen.

Wenn man sich hier mal Arztpraxen anschaut oder einfach gewisse typische Verhaltensmuster, dann kann man verstehen wie in einem Land wie Mexiko, die Schweinegrippe ausbrechen konnte. Wartezimmer befinden sich oft in „Vorzimmer“, die manchmal nicht mal eine Tür haben sozusagen Stühle, die einfach vor die Praxis gestellt wurden. Gegessen wird sehr viel mit den Fingern oder nur mit Löffeln und das Fleisch wird mit der Hand zerrissen. Die geliebten Salsas findet man in jedem Restaurant offen auf den Tischen stehen, in denen dann jeder mit seinem Löffel drin rumrührt.

Aber naja, wer weiß ob das Gründe für meinen momentanen Husten sind. Schließlich läuft jeder gleich mit einem Mundschutz rum, wenn er einen Anflug von Schnupfen verspürt. Ich hoffe nur, dass ich mich vor der Spritze, die mir mal wieder jeder verpassen will, retten kann.“