Das Internet….das Internet…nee, nee, nee (*kopfschüttel*)
Wie oft wurde inzwischen schon proklamiert, das Internet werde unser ganzes Leben revolutionieren? Unsere Privatsphäre würde abgeschafft, unser ganzes Leben öffentlich. Und war das nicht immer eine Horrovision? Wie zum Beispiel, als Jim Carry in der TRUMAN SHOW den Blicken der ganzen Welt ausgesetzt war, selbst in den Momenten, in denen er sich gänzlich unbeobachtet fühlte.
Nun gibt es aber im Internet auch genau das Gegenteil: Menschen, die es gut finden sich darzustellen. Diesen Leuten bietet das Netz nahezu unbegrenzte Möglichkeiten. Sie können bloggen, twittern, facebooken, Bilder hochladen und auch Videos. Einer von diesen Menschen scheint Shaytard zu sein.
Ich bin über die Youtube Startseite auf seine Videos gestoßen. Pure Langeweile äußert sich bei mir oft in sinnlosem Rumgeklicke und so sah ich auf einmal einen sympathischen Endzwanziger der erstaunlich viele Kinder (4) mit einer überraschend hübschen Frau hat und anscheinend jeden Tag seines Lebens auf Youtube „vlogt“. Vlogen ist die Video Form des geläufigeren blogens.
Mein erster Gedanke war: Spinnt der? Seine Kinder, ja selbst das Baby vor die Kamera zu bringen. Der ganzen Welt zu präsentieren wie „Sontard“, sein Sohn, ihm von den Fieslingen berichtet, die ihm in der Schule Schläge angedroht haben. Ist das in Ordnung?
Doch schon bald entdeckt man den Humor dieser Familie und ich begann mich für sie zu freuen. Mama und Papa finden ihre Kinder ziemlich lustig und die Kinder freuen sich offensichtlich, dass ihre Eltern ständig lachen und schon sind wir alle eine große glückliche Internetfamilie. Ich mitten drin.
Shaytard scheint sich mit dieser Vloggerei finanziell über Wasser zu halten. Man findet ihn auch in verschiedenen Werbeclips, etwa von Footlocker oder KIA. Also doch eine entmündete Werbefigur a la Truman? Man bekommt dieses Gefühl nicht, wenn man mit Shaytard auf dem Sofa sitzt. Er schneidet seine Videos anscheinend selber. Es gibt kein Kamerateam, das ihn begleitet, er selber drückt auf den Aufnahmeknopf. Und die Kinder? Ja, die können da nicht so einfach raus. Ob ihre Klassenkameraden sie schon auf Youtube gefunden haben und sie morgens mit dem aufziehen, was ihr Papa abends gevlogt hat? Ob sie in ein paar Jahren Einladungen von allen wichtigen Unis im Land erhalten, weil diese ein Stück des Internetruhms abhaben wollen? Oder verbaut ihnen der Lebenserwerb ihres Vaters im Gegenteil alle Chancen?
Ich weiß es nicht. Aber ich frage mich, was ihr dazu denkt. Schaut selber rein, und schreibt eure Kommentare.